Kompetenz und Kollegialität sind unsere Stärken!

Der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) NRW ist die professionelle Berufsvertretung der Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Nordrhein-Westfalen. Er bietet seinen Mitgliedern umfassenden beruflichen Rechtsschutz und alle Vorteile einer einflussreichen Organisation.

Der VS NRW ist regional gegliedert. In den einzelnen Bezirksgruppen werden literarische Aktivitäten, Lesungen und Veranstaltungen vorbereitet und realisiert. Wir diskutieren literarische Themen und pflegen einen intensiven kollegialen Austausch. Die Förderung junger Autorinnen und Autoren und die berufliche Qualifizierung der Mitglieder zählen zu den besonderen Anliegen des Verbandes.

Der VS NRW nimmt Stellung zu kulturpolitischen Fragen und ist Anwalt für die Freiheit des Wortes. Als Berufsverband ist er Partner und kompetenter Ansprechpartner für Ministerien und Behörden. Seine Mitglieder sind in zahlreichen Gremien – Kulturausschüsse, Literaturbeiräte, WDR-Rundfunkrat, Fördervereine, Literaturbüros und Jurys für Stipendien und Kunstpreise – vertreten.

Auf Initiative des VS – NRW wurde 2023 eine bundesweite Honorarempfehlung beschlossen. Diese Besagt, dass für eine Einzel-Lesung mit anschließender Diskussion ein RegelHonorar in Höhe von mindestens 500 Euro für Autor*innen anzusetzen ist.

Im Oktober 2022 versendete die Bundesgeschäftsstelle des VS erstmalig an alle Mitglieder einen Schriftsteller*innenausweis. Mit diesem Ausweis belegen die Inhaber*innen als Mitglieder des VS, dass sie professionell arbeitende Schriftsteller*innen sind. Unter anderem wird der VS-Ausweis als Fachbesuchernachweis auf der Frankfurter Buchmesse akzeptiert.

Warum bist du MITGLIED im VS?
"Ich bin Mitglied im VS in ver.di, weil ich hier mit Kolleginnen und Kollegen Erfahrungen und Wissen teilen und mich juristisch absichern kann." - Jana Engels
"Ich bin Mitglied im VS in ver.di, weil Gewerkschaften ein starker Baustein für unsere Demokratie sind." - Thorsten Trelenberg
"Ich bin Mitglied im VS in ver.di, weil ich als Selbständiger in manchen Situationen die Hilfe einer starken Organisation in Anspruch nehmen kann und weil ich die Anliegen der Gewerkschaft gerne unterstütze." - Jürgen A. Alt
"Ich bin Mitglied im VS in ver.di, weil viele Aktive auch viel bewirken, weil sich Rechte in der Gemeinschaft viel besser durchsetzen lassen und weil meine Kreativität im Austausch mit Kolleg*innen wächst." - Sabine Lipan
Weißt du noch? Bekanntes und unbekanntes rund um den VS in NRW

Unter dem Stichwort „Weißt du noch?“ haben wir ein Erinnerungsprojekt ins Leben gerufen. Die vielen Menschen, die sich mit Herzblut in den VS eingebracht haben und die vielen Anekdoten, die wir uns erzählen, sollen nicht in Vergessenheit geraten.

 

Die Pferdestadt Warendorf ist ein bedeutendes Zentrum der Pferdezucht. In der Kleinstadt befindet sich das Gestüt des Landes NRW. Nicht weniger als
90 Hengste stehen dort in den Ställen. Und manchem von uns ist noch die legendäre „Wunderstute Halla“ in Erinnerung. In dem weitläufigen Gelände
präsentiert sie sich als großes Standbild. Bei der Jahrestagung des VS im April 1991 kamen wir auf die Idee, nicht nur ein umfangreiches Literaturprogramm zu gestalten, sondern auch die Pferdezucht zu besuchen. Unsere Kollegin Hildegard Warmbier-Rasch war damals mit dem viel versprechenden Titel „Schatzmeisterin“ ausgestattet. Sie hatte als Autorenerbin dieses Vorstandsamt von ihrem Vater Walter Rasch übernommen. Sie freute sich besonders auf diesen Gestütsbesuch, denn sie hielt immer schon diverse Ereignisse, die sich beim VS ergaben, mit ausdrucksstarken Fotos fest. Die stellte sie den Vorstandsmitgliedern gern zur Verfügung. Fachleute wissen, dass die Pferdezucht viel mit Sperma zu tun hat. Das wird in Warendorf gewonnen, eingesetzt und auch in alle Welt verkauft. Als besondere Ehre wurde uns als Gästen ein sogenannter „Natursprung“ eines feurigen Hengstes dargeboten, ein urgewaltiges Schauspiel, so könnte man es beschreiben. Hildegard war begeistert: „Mensch, beim VS ist endlich mal richtig was los!“ Ihre Begeisterung hinderte sie aber daran, Fotos zu machen. So bleibt uns nur die ungefähre, aber schöne Erinnerung an einen aufregenden Tag in Warendorf.

Nachtrag:
In Warendorf ist der Schriftsteller Paul Schallück geboren. Dort hat er einige Jahre gelebt, bevor er nach Köln umzog. In seinen Romanen beschäftigte er
sich als Antimilitarist vor allem damit, was der zweite Weltkrieg auslöste und wer die Verantwortung dafür trägt. Als ehrende Erinnerung haben wir als VS nach unserer Jahrestagung eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus in der Hohe Straße 24 anbringen lassen. Es gibt auch eine Paul Schallück Straße, und im Theater am Wall ist der große Saal nach ihm benannt. (Volker W. Degener)

Vielen älteren Kolleginnen und Kolleginnen im VS wird sie noch bekannt sein, Marlis Damwerth in Münster. Sie war die Hüterin des riesigen Verbandsarchivs, und sie hat dafür gesorgt, dass große Teile davon in das Archivamt für Westfalen beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe übergeben werden konnten.
Ihr Mann Wilhelm Damwerth, der langjährige VS-Geschäftsführer des VS in NRW und vorher auf Bundesebene, starb im Mai 1988, geehrt mit der
Leonhard-Mahlein-Medaille und dem Bundesverdienstkreuz. Marlis erklärte sich bereit, die Geschäfte weiterzuführen – neben ihrer Geschäftsführung in
der Gesellschaft für Literatur. Ihre Zusage erstreckte sich immerhin über 6 Jahre. Arbeit für die VS Mitglieder, die sie überaus freundlich, zurückhaltend und verlässlich erledigt hat. Die Adresse Wilmergasse 12-13 in Münster war und ist noch für unendlich viele Schriftstellerinnen und Schriftsteller ein überaus
vertrauter Begriff. 1994 dann wurde ihr Sohn Dietmar zum hauptamtlichen Geschäftsführer gewählt. Wie seine Eltern kam er dieser Aufgabe mit organisatorischem Talent und großem Engagement nach. Aber völlig überraschend starb er im Dezember 2021. Wieder war es Marlis Damwerth, die sich um alles weitere kümmerte, vor allem um den großen, mehrere Räume füllenden Literaturnachlass. Nun wird Marlis Damwerth am 23. Juli 2024 90 Jahre alt. Wir danken ihr für ihren unermüdlichen, beispiellosen Einsatz zugunsten unserer Mitglieder, zugunsten der Literatur in unserem Land. (Volker W. Degener)

Unser Kollege, der 2014 mit fast 90 Jahren verstarb, gründete 1977 – zusammen mit Josef Reding, Wilhelm Damwerth und Erwin Sylvanus – in Aachen die Gesellschaft für Literatur. Woher kam das Geld dafür? Wolfram war nicht nur ein fleißiger Autor und Verleger, sondern auch ein einflussreicher Politiker, u. a. als parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern. Als Mitglied des Haushalts- und Finanzausschusses im NRW-Landtag stellte er Anfang der 70er Jahre zu seiner Überraschung fest, dass die Mittel, die das Land seit Jahren für die „Auffettung der Schulmilch“ zur Verfügung stellte, nicht komplett abgerufen wurden. Schulkinder fragten Kakao und Milch – ursprünglich gedacht als Teil der nach dem 2. Weltkrieg üblichen Schulspeisung – nicht mehr in großem Maße nach. Inzwischen ging es eher um die Förderung geistiger Nahrung. Tatsächlich gelang es, die nicht ausgeschöpften Haushaltsmittel umzuwidmen. Und zwar für Autorenlesungen in Schulen. Das verdanken wir Wolfram Dorn, der einige Jahre dem VS-Bundesvorstand angehörte. Fast 20 Jahre lang war er Vorsitzender der neu gegründeten Gesellschaft für Literatur in NRW e. V. Eine sehr erfolgreiche Initiative zur heute noch aktiven Lese- und Literaturförderung. (Volker W. Degener)