Juni 2021

Literatur in NRW ohne ihn – nicht vorstellbar.
VS NRW ohne ihn – nicht denkbar.
Literaturförderung in NRW ohne ihn – vermutlich oft schlicht nicht existent.

Die Rede ist von Volker W. Degener. Über 20 Jahre Landesvorsitzender des VS NRW, bis heute als Beiratsmitglied im Vorstand und eine absolut unverzichtbare Informationsquelle für alles, was in NRW mit Literatur zu tun hat. Denn wohl kaum jemand hat die Literaturszene in NRW derart mit geprägt, gestaltet und vor allem: initiiert wie er.
Dass der VS NRW seit 1985 einen Sitz im WDR-Rundfunkrat hat, dass er ebenso in der Landesmedienanstalt NRW vertreten ist – sein Einsatz machte es möglich.
Der Literaturpreis Ruhr, der Kinderbuchpreis NRW, die Hörspielförderung der Film und Medien Stiftung NRW – Ideen und Realisierungen dieser so wichtigen Literaturförderungen wurden, teils in Kooperation mit anderen, federführend von ihm entwickelt.
Er gründete 1998 die Liselotte-Rauner-Stiftung, war Mitbegründer des LiteraturRates NRW und wirkte bei der Gründung der Literaturbüros in Gladbeck, Unna, Detmold und Bonn mit.
Seine zahlreichen Jury- und Kommissionsmitgliedschaften sind kaum aufzuzählen, stellvertretend seien hier genannt die über 20jährige Mitgliedschaft in der Jury des Landes NRW zur Vergabe von Literatur-Arbeitsstipendien, der Literaturpreis Ruhr, das Vorschlagsrecht für den Förderpreis Junge Künstler in NRW und die Auswahlkommission der Künstlerhilfe.
Bei all dem, und es ist tatsächlich noch viel mehr, als hier Platz finden kann, bleibt es normalsterblichen Autor*innen ein absolutes Rätsel, dass er – tatsächlich – noch Zeit zum Schreiben gefunden hat. Krimi, Aphorismen, Jugendbuch, Kinderbuch und als Herausgeber: Mehr als 30 Bücher sind im Laufe der Jahre erschienen, teilweise nach vielen Jahren in einer Neuauflage, einfach weil sie immer noch aktuell sind, so z. B. das Jugendbuch „Geht´s uns was an?“
Als Motto über diesen Text passt hervorragend der Titel eines seiner Krimis. Vielleicht, weil jede Zusammenarbeit mit ihm immer hochinteressant, spannend und im besten Sinne bildend ist. Und auch noch Spaß macht, das muss unbedingt mit erwähnt werden.
Vor allem aber, weil Volker W. Degener in der ganzen Literaturszene NRW genau das ist:
„Ein besonderes Kaliber“.

Sabine Lipan

Herzliche Einladung zu den vier Lesungen von Autor*innen mit multikulturellen Wurzeln des VS-NRW. Diese finden jeweils am 09., 15., 17. und 22. Juni statt (siehe dazu den Flyer als PDF).
Die erste Lesung am Mittwoch, den 09. Juni, Beginn um 19 Uhr mit Frau Dr. Eva Weissweiler als Moderatorin und den Autorinnen Andrea Karimé und Irma Shiolashvili wird nicht präsenziell, sondern nur per Zoom übertragen. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind.

Hier ist der Link:

Thema: Lesung vom 09. Juni 2021: Andrea Karimé und Irma Shiolashvili unter der Moderation von Dr. Eva Weissweiler
Uhrzeit: 9.Juni.2021 18:30 Amsterdam, Berlin, Rom, Stockholm, Wien

Zoom-Meeting beitreten
https://us02web.zoom.us/j/8462037410?pwd=aVpNTUJ5MDg3LzA0cXV5S0w2VXhnUT09

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+1 669 900 6833 Vereinigte Staaten (San Jose)
+1 929 205 6099 Vereinigte Staaten (New York)
+1 253 215 8782 Vereinigte Staaten (Tacoma)
+1 301 715 8592 Vereinigte Staaten (Washington DC)
+1 312 626 6799 Vereinigte Staaten (Chicago)
+1 346 248 7799 Vereinigte Staaten (Houston)
Meeting-ID: 846 203 7410
Kenncode: 874901
Ortseinwahl suchen: https://us02web.zoom.us/u/kbOZP4N0fC

Welch eine Lebensleistung! Nach mehr als 60 Jahren im Literaturbetrieb begeht unser Kollege Erasmus Schöfer am 4. Juni seinen 90. Geburtstag. Ein schöner Anlass, an diesem Tag einen Film über ihn in das Projekt „Literatur in Köln“ einzustellen – https://literaturinkoeln.de/
1931 in Altlandsberg bei Berlin geboren, ging Schöfer in Berlin zur Schule und studierte dann in Berlin, Köln, Bonn und Freiburg i. Br. Germanistik, Sprach-wissenschaften und Philosophie. Er promovierte über die Sprache Martin Heideggers.
Immer schon meldete sich Erasmus Schöfer zu gesellschaftspolitischen Themen zu Wort, mit gründlich recherchierten Fakten und in klarer Sprache. 1969 gehörte er zu den Mitbegründern des „Werkkreises Literatur der Arbeitswelt“, dessen Sprecher er bis 1973 war. Zahlreiche Veröffentlichungen „schreibender Arbeiter“ wurden von ihm betreut.
Seit 1970 ist Erasmus Schöfer in Köln zuhause. Bis auf den heutigen Tag macht er sich von dort aus für eine nachhaltige Demokratisierung der deutschen Gesellschaft stark, mehr und mehr auch gegen die Eroberungsstrategien rechtsextremer Feinde der Demokratie. Er findet literarische Antworten auf soziale und politische Fragen, die ihn bedrängen und immer wieder zum Schreiben antreiben.
Sein vielseitiges literarisches Werk umfasst Essays, Hörspiele, Gedichte, Erzählungen und Romane. Zwischen 2001 und 2008 zeichnete er in vier vielbeachteten Romanen unter dem Motto „Die Kinder des Sisyfos“ das Leben junger Menschen in den Jahren 1968 bis 1989 nach, das bestimmt war von Aufbruch, Protest und Selbstzweifeln. Keine Autorin, kein Autor hat etwas Vergleichbares über diese Zeit geschaffen. Ein grandioses Werk, ein historisches Opus magnum! Dafür wurde ihm 2008 der Gustav-Regler-Preis verliehen.
90 Jahre – und seine Schreiblust ist keineswegs versiegt. 2020 erschien im Hinblick auf seinen anstehenden Geburtstag eine Gedichtsammlung von Erasmus Schöfer, die nicht nur die andere Seite der Sisyfus-Generation aufleben lässt, sondern auch die tiefen, gefühlvollen Wahrnehmungen des Autors: „Sisyfos Lust. Lauter ewige Lieben“. Man könnte die versammelten Gedichte als eine überaus gelungene Abrundung seines Werks bezeichnen.
Unsere guten Wünsche, zum Geburtstag und über diesen Feiertag weit hinaus, gehen an den großen Erzähler, Kämpfer, Gewinner Erasmus Schöfer.

Volker W. Degener