Dietmar Damwerth gestorben

Viel zu früh, im Alter von nur 57 Jahren, hat uns unser Freund und Schriftstellerkollege Dietmar Damwerth am 23. Dezember verlassen. Er war der Dreh- und Angelpunkt, die Seele unseres Verbandes – zuverlässig, verständnisvoll, hilfsbereit, uneitel. So haben wir ihn seit 1994 als unseren Geschäftsführer erlebt.

Dietmar wurde 1964 in Münster geboren. Er studierte Geschichte und Germanistik, was ihn auch befähigte, sich um das umfangreiche Archiv des VS in Nordrhein-Westfalen zu kümmern. Zugleich setzte er die Arbeit seines Vaters Wilhelm Damwerth fort, der in seinen Büchern aus der Welt der Seefahrt erzählte und als Schriftsteller von 1956 an bis 1988 ehrenamtlicher Geschäfts- führer unseres Verbandes war, von 1964 bis 1971 auch noch Bundesgeschäftsführer.

Dietmar lebte in Münster und auf der von ihm sehr geliebten Nordseeinsel Langeoog. Er war als Autor, Lektor und Verleger tätig. Im Würzburger Stütz Verlag veröffentlichte er Bildbände, so u. a. über Lübeck, das Emsland, Sauerland, Münsterland. Vielen bekannt machte ihn die lange Reihe, die sich „Kleine Bettlektüre“ nannte. Sie veranlasste die Leserinnen und Leser zum Schmunzeln, beispielsweise über die Pfalz, das Erzgebirge, die Lüneburger Heide, den Harz, über Paderborn oder Bochum.

Einer besonderen Aufgabe widmete er sich mit seinem im Damwerth-Verlag erschienen Werk „Verfemte Literatur auf dem Scheiterhaufen – Die Bücherverbrennung 1933“.

Dietmar Damwerth war ein vielseitiger, überaus aktiver Schriftsteller, ein stets freundlicher Organisator und Gesprächspartner, ein Könner seines Fachs, der nun eine nicht zu schließende Lücke in unserem Verband hinterlässt. Wir alle sind dankbar, einen so aufrechten Mann gekannt und erlebt zu haben. Mit ihm geht nach 80 Jahren eine einzigartige Ära der Familie Damwerth zu Ende, die sich in unvergleichlicher Weise um das Wohlergehen von Schriftstellerinnen und Schriftstellern gekümmert hat.

Wir trauern um Dietmar. Er fehlt uns.

Volker W. Degener im Namen des Landesvorstandes in NRW