Ludwig Verbeek (1938 – 2020)

Ein Stück VS-Geschichte hat er geschrieben, Ludwig Verbeek, der die Bonner Regionalgruppe nicht nur mitbegründete, sondern sie sie jahrelang leitete, zeitweise zusammen mit Karin Hempel-Soos. Leidenschaftlich plädierte er dafür, die deutsche Sprache zu pflegen, den Genitiv nicht zu vergessen und Sätze mit Konjunktiv Präsens zu bilden. Argwöhnisch beobachtete er, wie immer mehr Anglizismen in die deutsche Sprache einzogen. Dabei schätzte Verbeek die englische Sprache sehr; Anglistik gehörte zu seinen Studienfächern, und es machte ihm Freude, Englisch zu unterrichten – vor allem am Abendgymnasium. Dort begegnete er Erwachsenen, die gerne lernten, die den Wert der Bildung erkannt hatten.
Ludwig Verbeek betonte oft, die Literatur und andere Künste müssten bestimmten Maßstäben genügen, die Vielfalt des kulturellen Lebens dürfe nicht in die Beliebigkeit führen. Dafür warb er, dafür stritt er. Auf den Sitzungen der Regionalgruppe Bonn diskutierte er gerne über die Kriterien guter Literatur, wobei die Meinungen weit auseinanderliefen. Nach einem Treffen lobte er in einem Brief die “freundschaftliche verbale Streitkultur”.
Am liebsten stand er vor seinem Publikum, um Gedichte vorzutragen, an denen er immer wieder feilte, bis sie seinen Ansprüchen genügten. So wird er uns in Erinnerung bleiben.